Archiv für Februar 2010

Zero-Project – freie Musik aus dem Web

Jamendo heißt das Archiv frei verfügbarer akustischer Darbietungen des Web 2.0. Dort findet man immer wieder gute Musik, nicht selten abseits gelegen vom Mainstream des simplen Einheitsbreis der Musikindustrie.

Vor einiger Zeit bin ich auf den Künstler Zero-Project gestoßen, dessen Musik mir, um es kurz zusammenzufassen, gut gefällt. Der Stil liegt irgendwo zwischen Klassik und Darkwave; die meisten Stücke sind rein instrumental. Nicht gerade der Musikgeschmack der meisten, doch eignet sich die meist relativ träge, manchmal leicht melancholische Musik gut zum Hören während man an etwas anderem arbeitet. In meinem Fall beim Erledigen der Hausaufgaben oder Programmieren.

Aber am besten eignet sie sich womöglich als Filmmusik. Und daran habe ich natürlich gleich gedacht, als Michael Jäger sein Projekt Krimi 2.0 vorgestellt hat. Deshalb lautet mein Vorschlag, für die Filmmusik auch mal auf das ein oder andere Werk von Zero-Project zurückzugreifen. Der teils düstere Stil passt gut zum Film noir, sollte dieser die Abstimmung über das Genre gewinnen. Sämtliche Musik steht unter einer Creative Commons Lizenz bereit, wobei sogar die kommerzielle Verwendung erlaubt ist und stellt somit keine Hürde für die Verwendung im kommenden Community-Streifen dar.

Ansonsten kann ich die geniale Musik von Zero-Project nur jedermann empfehlen.

MediaWiki und PHP Scripting

Manchmal kommt es vor, dass die Funktionen, die MediaWiki von Haus aus mitbringt nicht ausreichen. Wenn man beispielsweise die Ergebnisse einer Datenbankabfrage oder nahezu jeglichen anderen dynamischen Inhalt in eine Seite integrieren möchte, kommt man mit Bordmitteln nicht weiter. Hat man Glück, lässt sich vielleicht eine Extension auftreiben, die das gewünschte bietet. Ist das Gewünschte sher speziell, ist das selten der Fall. Dann bleibt die Option eine eigene Extension zu schreiben übrig. Ein nicht zu unterschätzender Aufwand, müssen sich doch viele Wiki-Betreiber dazu erst in die Entwicklung von MediaWiki-Extensions einarbeiten. Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Es existieren mehrere Plugins, die das Einbinden von beliebigem PHP-Code in MediaWiki-Seiten erlauben.

Ich habe dazu examplarisch das Plugin SecurePHP getestet und war mit dem Ergebnis recht zufrieden. Installiert man diese und die zusätzliche Extension StubManager, so stellt man als erstes fest, dass das Plugin nicht ganz ordnungsgemäß funktioniert. Hat man PHP so konfiguriert, dass Fehlermeldungen im Browser ausgegeben werden, stellt man fest, dass der Funktion tag_runphp(…) drei Parameter call-by-value übergeben werden, aber call-by-reference erwartet werden. Und siehe da, entfernt man die kaufmännischen Und-Zeichen in der Datei SecurePHP.body.php, funktioniert das Plugin so wie es soll:

public function tag_runphp( &$code, &$params, &$parser )

Dann ist es sicherheitstechnisch natürlich wenig sinnvoll, wenn jedermann mit Schreibzugriff PHP-Code in Wiki-Seiten einschleusen kann. Um dies ausschließlich Benutzern mit Bürokratenstatus zu erlauben, fügt man in die LocalSettings.php folgende Zeile ein:

$wgGroupPermissions['bureaucrat']['coding'] = true;

Damit ist ist alles konfiguriert. Fortan kann jeder Bürokrat mit <runphp></runphp> PHP-Scripts in MediaWiki-Seiten integrieren. Damit habe ich beispielsweise eine automatisierte Datenbankabfrage umgesetzt. Es ist jedoch darauf zu achten, in diesem Fall nicht die Zugangsdaten zur Datenbank offen hinzuschreiben, denn selbst, wenn man die Seite vor Änderungen schützt, können andere User den Quellcode betrachten. Deswegen sollten geheimzuhaltende Code-Teile in separaten Dateien gespeichert und per include() oder require() eingebunden werden.

Zu beachten ist außerdem, dass die PHP-Scripts erst nach dem Parsen des Markups ausgeführt werden. Deshalb ist statt der MediaWiki-eigenen Syntax normales HTML auszugeben.

Schülertag der TU München

Die Möglichkeit, mal erlaubter weise einen Tag nicht die Schule zu besuchen um stattdessen die Veranstaltung für Schüler der Technischen Universität München zu besuchen, habe ich natürlich in Anspruch genommen ;-). Dabei habe ich mich natürlich ganztägig für Informatik und Mathematik angemeldet.

Das Programm war durchaus vielseitig, neben Probevorlesungen, Studienberatungen, Workshops wurde auch eine Führung durch den Serverraum und ein Wettbewerb im Parabel-Rutschen angeboten. Bei letzterem war ich allerdings nicht gerade erfolgreich, bin gleich am Ende der Rutsche stecken geblieben ;-).

Von den ganzen Berufsinformationsveranstaltungen, die wir von der Schule aus besuchen mussten oder sollten, hat mir diese mit Abstand am meisten gebracht. Für jeden, der Studieren will, sei die Teilnahme im nächsten Jahr also ausdrücklich von mir empfohlen.

Siehe auch: http://portal.mytum.de/schuelertage

Freie Flash-Videoplayer

Will man Videos in Websites einbinden, greift man oft auf externe Dienste wie YouToube oder vimeo zurück, die einfachen Code zur Integration ihrer Player-Widgets in fremde Seiten bereitstellen. Man kann Videos aber auch selbst hosten, wenn dazu genügend Bandbreite zur Verfügung steht. Geeignete Player-Widgets, meist in Form von Flash-Objects, seltener JavaScript-Code gibt es im Internet zuhauf.

FLV Flash Fullscreen Video Player

Der FLV Flash Fullscreen Video Player spielt mp4-, 3gp-, m4v-, flv-, und mov-Videoclips ab. Die Nutzung mit diversen Streaming-Servern, wie Red5 ist möglich. Das Aussehen, das Abspielverhalten, die Größe des Widgets und das Vorschaubild können mittels JavaScript variiert werden. Optisch macht der Player in der Standardeinstellung nicht unbedingt viel her. Auf der Website des Projekts steht neben ein paar Beispielen ein Generator-Tool, mit dem man den nötigen Code zur Integration des Players in die eigene Seite erzeugen kann bereit. Durch die relativ freizügige LGPL sind auch eigene Anpassungen und die Integration in proprietäre wie freie Eigenentwicklungen möglich.

OS FLV

Eine Software, die ähnliches verspricht, ist OS FLV. Das Widget kann man einfach per PHP eingefügt werden. Dazu genügt, sofern die benötigten Dateien per include() oder require() eingebunden sind folgende Anweisung:

flv("http://uri.des.vi/deos.flv");

Optisch macht der Player keinen schlechten Eindruck. Die Software ist unter der GPL v3 veröffentlicht.

FLV Player

Der FLV Player kommt in fünf unterschiedlichen Varianten daher. Mini stellt lediglich einen Button zum Starten und Pausieren sowie eine Positionsanzeige zur Verfügung und eignet sich dadurch vor allem für engere Platzverhältnisse. Bei Normal gibt es zusätzlich einen Stopp-Button. Maxi zeigt dazu noch einen Lautstärkeregler, einen Button um auf Vollbild umzuschalten und eine Zeitanzeige an. Bei Multi gibt es zusätzlich dazu noch eine Playlist. Die Variante JS weicht hingegen davon ab. Hier gibt es nur ein einfaches Videofenster ohne jegliche Kontrollmöglichkeiten. Der Ablauf wird komplett über JavaScript gesteuert und ermöglich dadurch natürlich eine bessere Integration in die Seitenumgebung.

Flowplayer

Der Flowplayer wird mit mehreren Lizenzen angeboten. Neben GPL v3 gibt es auch noch drei kommerzielle Varianten, für die man bezahlen muss. Der Unterschied besteht lediglich darin, das bei der freien Version das Flowplayer-Logo zu sehen ist. Mit ein paar geringfügigen Änderungen im Code, der ja dank GPL zugänglich ist, sollte sich dieser Makel allerdings leicht beheben lassen.

Sieht man davon ab, glänzt der Player mit einer Vielzahl an Konfigurationsoptionen und sogar einen Plugin-Interface. Es steht schon eine Vielzahl an Plugins, mit denen man beispielsweise Funktionen zum Streaming von Webradios, der Unterstützung für RSS-Podcasts oder der Verschlüsselung des Streams nachrüsten kann. Auch die Verwendung als reiner Audioplayer ist möglich.

Open Video Player

Neben Flash gibt es auch Unterstützung für Microsoft Silverlight, sollte das jemand benötigen. Ansonsten handelt es sich beim Open Video Player (OVP) genauso um einen universell einsetzbaren, voll ausgestatteten Player. Highlights sind die Playlist-Funktion und die optionale Anzeige der Übertragungsrate und derr Größe des Buffers. Ebenfalls ist es möglich, vor dem Beginn des Videoclips einen Werbevorlauf zu starten. Der Paket kommt mit einem bequemen Konfigurationstool daher.

Wunschkonzert – ein Spielfilm aus dem Web

Gut vier Monate sind mittlerweile vergangen seit der Münchener Schauspieler Michael Jäger seine Bewerbung 2.0 als Tatort-Kommissar beim Hessischen Rundfunk initiierte. Einige tausend Leute setzen sich dabei für sein Anliegen ein. Leider und zu meinem Unverständnis war die Aktion nicht von großem Erfolg gekrönt. Die Rolle bekam ein anderer. Schade darum, sonst hätte ich mir vielleicht auch mal die ein oder andere Tatort-Sendung angesehen.

Dafür startete er vor einigen Tagen ein neues erfolgversprechendes Projekt. Wunschkonzert heißt der Arbeitstitel des Kriminalfilms, der im Rahmen der Aktion Krimi 2.0 entstehen soll. Ein Basis-Team, bestehend aus professionellen Drehbuchautoren, Fotografen, Beratern und natürlich Herrn Jäger selbst bestehen bereits. Auch eine Online-Werbeagentur und ein Filmservice haben sich schon für die Mitarbeit zur Verfügung gestellt. Außergewöhnlich ist dabei, das keiner der Beteiligten eine Bezahlung bekommt. An und für sich ist das nicht unbedingt etwas neues, es gibt schließlich schon einige unkommerziell produzierte Filme, die frei Verfügbar sind. Dazu zählen vorwiegend Kurzfilme wie Elephant’s Dream, Cedric oder Big Buck Bunny. Aber auch schon längere Spielfilme wurden auf diese Art und Weise hergestellt. Schon 2004 zeigte eine Gruppe Schweizer mit ihrem Film CH7, dass ein ähnliches Konzept wie beim Krimi 2.0 umsetzbar ist. Das Ergebnis ist laut den Angaben auf der Website der weltweit erste Spielfilm, der unter einer Creative Commons Lizenz verfügbar ist.

Im Unterschied zu diesen Filmen, soll bei Wunschkonzert eine Community aus dem Web die Führung über den Dreh übernehmen, die Inhalte des Drehbuchs, die Schauspieler und die Crew bestimmen. Dabei wird demokratisch abgestimmt. Die gesamten Gewinne, die aus dem Projekt erwirtschaftet werden, sollen einem wohltätigen Zwecke zugute kommen, der ebenfalls demokratisch von der Community bestimmt wird.

Man darf also gespannt sein, was uns da erwartet. Und man darf vor allem eines – mitmachen. Das Projekt lädt dazu ein.


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